Psychotonik

Psychotonik erforscht das Zusammenspiel von Befinden, Verhalten und Körperausdruck. Mit der von Prof. Volkmar Glaser seit den 50er Jahren entwickelten Methode existiert ein diagnostischer und therapeutischer Weg, der psychosomatische Ansätze westlicher und östlicher Heilkunde verbindet.

"Psychotonik ist die Lehre vom Lebensgefühl. ... Sie ist zu verstehen als Lehre, die die Korrespondenzen zwischen der Spannungsverteilung in der Muskulatur - also etwas Somatischem - und der Affektivität - also etwas Psychischem - erforscht, systematisiert und für die erzieherische und heilende Arbeit nutzbar macht. Sie umschließt alle Verhaltensvariationen, die sowohl vom Aspekt des Seelischen, als auch von dem des Leiblichen aus denkbar wären."

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Die Psychotonik betrachtet die Meridiane als ein Ordnungsschema (Diagnostik) für die Grundformen menschlichen Verhaltens und erweitert damit das Verständnis für das Leitbahnsystem der Akupunktur auf eine psychische und bewegungsorientierte Dimension.
Sie ist ein entwicklungsorientiertes körpertherapeutisches Verfahren in dessen Mittelpunkt die (vielfältige) Art der Kommunikation des Einzelnen mit seiner Umwelt und die sich daraus ergebenen individuellen Entwicklungsmöglichkeiten stehen. Ziel ist dabei das Aufrufen einer passenden gesamtpersönlichen Stellungnahme aus einer Position des "Wohl-befindens" = Eutonie heraus. Das subjektive Gesundheitsgefühl ist eine maßgebende Voraussetzung, um sich gesund und damit gesundheitsfördernd zu verhalten. Somit ist die Psychotonik auch in der Ressourcenarbeit wegweisend.
Die Orientierung am Atem als direktem, sensiblem, authentischem Aspekt des menschlichen Ausdrucks dient dabei als Leitfaden in der Behandlung. Grundsätzlich stehen uns zwei therapeutische Methoden zur Verfügung:

Die Atemmassage

ist eine Form therapeutischer Atemführung. Beim ruhig liegenden Menschen zeigen sich Befindlichkeit und Verhaltensweise ausschliesslich in der Atembewegung. In der Atemmassage wirken wir über Berührung auf die Muskelspannung und den Atem ein. Mit einer Veränderung der Atembewegung beeinflussen wir Atemfunktion, Muskelspannung und Befindlichkeit.

Das Kommunikative Bewegen

beinhaltet Bewegungs-, Haltungs- und Verhaltensschulung.
Im Vordergrund steht das Erlernen eines kompetenten Bewegungsverhaltens. Kompetent und natürlich empfinden wir eine Bewegung, wenn Intensität, Kraftaufwand und Dauer mit dem Bewegungszweck übereinstimmen.

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